Wer sich glutenfrei ernährt, kennt das Dilemma: Viele fertige Backmischungen sind praktisch, aber nicht immer ausgewogen oder individuell anpassbar. Dabei ist glutenfreies Backen auch ohne Fertigmischungen möglich – mit den richtigen Zutaten, Grundrezepten und ein paar bewährten Tricks. In diesem Artikel erfährst du, wie glutenfreies Backen gelingt und welche Basics du dafür brauchst.

Die Herausforderung beim glutenfreien Backen
Gluten sorgt im klassischen Teig für Elastizität und Bindung. Fehlt es, wirken Teige oft bröselig oder zu kompakt. Um diese Eigenschaften auszugleichen, braucht es eine geschickte Kombination verschiedener Mehle und Bindemittel.
Grundzutaten für das glutenfreie Backen
- Glutenfreie Mehle: Reismehl, Maismehl, Hirsemehl, Teffmehl, Buchweizenmehl oder Quinoamehl.
- Stärken: Kartoffelstärke, Maisstärke oder Tapiokastärke sorgen für Leichtigkeit.
- Bindemittel: Flohsamenschalen, Xanthan oder gemahlene Leinsamen geben Teigen Struktur.
- Feuchtigkeitsspender: Eier, Joghurt, Öl oder Apfelmus verhindern ein Austrocknen.
Grundrezepte für den Einstieg
1. Glutenfreies Basisbrot
- 300 g Reismehl
- 100 g Buchweizenmehl
- 100 g Kartoffelstärke
- 1 EL Flohsamenschalen
- 1 Würfel Hefe, 500 ml lauwarmes Wasser, 1 TL Salz
➡️ Alles zu einem Teig verrühren, 30 Minuten gehen lassen, bei 200 °C ca. 45 Minuten backen.
2. Glutenfreier Kuchen-Grundteig
- 200 g Reismehl
- 100 g Maisstärke
- 150 g Zucker
- 3 Eier
- 150 g Butter oder Margarine
- 1 TL Backpulver (glutenfrei)
➡️ Ein vielseitiger Teig, der sich mit Früchten, Nüssen oder Kakao variieren lässt.
3. Glutenfreie Pizza
- 200 g Reismehl
- 100 g Maismehl
- 50 g Kartoffelstärke
- 1 TL Salz
- 1 EL Flohsamenschalen
- 1 Würfel Hefe, 250 ml Wasser
➡️ Teig gehen lassen, ausrollen, nach Belieben belegen und bei 220 °C ca. 15 Minuten backen.
Tipps & Tricks für gelingsicheres glutenfreies Backen
- Mehlmischungen statt Einzelmehl: Reine Reismehlbrote schmecken schnell fad. Besser: Kombination verschiedener glutenfreier Mehle.
- Bindung verbessern: Flohsamenschalen sind ein Geheimtipp – sie geben Teigen Elastizität und halten sie länger frisch.
- Flüssigkeit anpassen: Glutenfreie Teige sind meist klebriger und weicher – das ist normal. Nicht zu viel Mehl nachschütten!
- Backform nutzen: Viele glutenfreie Teige sind weniger formstabil, daher lieber in einer Kastenform backen.
- Abkühlen lassen: Glutenfreie Backwaren brauchen länger, um ihre endgültige Struktur zu bekommen – also Geduld beim Anschneiden.
Fazit: Kreativ statt Fertigmischung
Glutenfrei backen ohne Fertigmischungen erfordert ein wenig Übung, ist aber absolut machbar. Mit den richtigen Mehlmischungen, Bindemitteln und Grundrezepten gelingt Brot, Kuchen und Pizza genauso lecker wie in der glutenhaltigen Variante – nur individueller und oft sogar gesünder.


